Die Geschichte der Raiffeisenbank Montfort eGen

Die Zeit um 1880 war geprägt von Armut, Not und Landflucht. Zahlreiche Missernten führten zu Hungersnöten und Notverkäufen. Durch die folgenschwere Rheinüberschwemmung im Jahre 1888 waren Hab und Gut verloren, Geld für den Wiederaufbau war nirgends zu bekommen. Um die Menschen mit günstigen Darlehen und Saatgut zu versorgen, wurden Ende des 19. Jahrhunderts in vielen Gemeinden eigenständige Banken nach dem „Hilfe zur Selbsthilfe“-Prinzip von Friedrich Wilhelm Raiffeisen gegründet.

Im Jahre 1890 als Spar- und Darlehenskassen-Verein Götzis gegründet, ist Raiffeisen seit 130 Jahren für die Bevölkerung in der Region tätig. In den darauffolgenden Jahren etablierten sich die Kassen in Altach (1893), Altenstadt, Koblach (1894), Laterns, Rankweil (1895), Göfis (1896), Mäder (1897), Feldkirch (1899), Übersaxen (1904), Meiningen (1907).

Diese Waren- und Kreditgenossenschaften wurden vornehmlich als Selbsthilfeorganisationen für die Landwirtschaft ins Leben gerufen, denn genauso wichtig wie das Geld- und Kreditwesen war die Unterstützung der Bauern durch die Raiffeisen Lagerhäuser.

Bis zum Bezug der ersten eigenen Bankgebäude wurden die Bankgeschäfte in den Kassenlokalen, welche sich vorwiegend in den Wohnhäusern der jeweiligen Zahlmeister befanden, abgewickelt. Die abendlichen und sonntäglichen Öffnungszeiten waren den damaligen Arbeits- und Freizeiten angepasst und nahmen auch auf die nebenberufliche Kassiertätigkeit der Zahlmeister Rücksicht.

Der Spar- und Darlehenskassen-Verein Götzis regelte während des Ersten Weltkrieges auch die wirtschaftlichen Angelegenheiten der Gemeinde und den Handel mit lebensnotwendigen Gütern. Das zu Beginn sehr wichtige Warengeschäft rückte zu Beginn der 1950er Jahre immer mehr in den Hintergrund und wurde allmählich von einfach geführten Bankgeschäften überflügelt.

Mit der raschen Zunahme der Bevölkerung und dem damit verbundenen Vordringen der Siedlungen in ländliche Gebiete veränderte sich auch die Struktur der Raiffeisenbanken in Feldkirch. 1952 ging der lang gehegte Wunsch nach einem eigenen Kassenlokal in Gisingen in Erfüllung. Eine weitere Bankstelle konnte 1972 in Nofels eröffnet werden.

Bereits 1967 konnten in Götzis Bankgeschäfte vom Auto aus erledigt werden. Der von der Spar- und Darlehenskasse Götzis eingerichtete „Drive in“-Schalter kann durchaus als Vorläufer der heutigen Geldausgabeautomaten gesehen werden.

Um den Kreditwünschen der Meininger Bevölkerung besser entsprechen zu können, wurde 1969 die Fusion mit der Raiffeisenbank Rankweil besiegelt, gefolgt von der Fusion der Raiffeisenbanken Götzis und Mäder im Folgejahr.

1976 schloss sich die Raiffeisenbank Laterns der Raiffeisenbank Rankweil an, um den Bedürfnissen der Laternser, vor allem der Bergbauern und dem Tourismus, kredit- und dienstleistungsmäßig besser entsprechen zu können. Die Leistungsfähigkeit einer größeren Bank stand auch im Vordergrund der Fusion mit der Raiffeisenbank Göfis im Jahre 1978.

Im selben Jahr konnte die Bankstelle Tisis von der über drei Jahre genutzten provisorischen Unterkunft an den heutigen Standort übersiedeln. Zur gleichen Zeit startete der Ein-Mann-Filialbetrieb in Tosters, ehe 1979 die Fusion der Raiffeisenkassen Altenstadt-Gisingen und Feldkirch-Tisis-Tosters vollzogen wurde.

Aufgrund der neuen Anforderungen aus dem Kreditwesengesetz kam es 1981 zu weiteren Fusionen der Raiffeisenbanken in Götzis mit Koblach und in Rankweil mit Übersaxen.

Mit der 2015 durchgeführten Verschmelzung zur Raiffeisenbank amKumma haben sich die Raiffeisenbanken Götzis und Altach für künftige Herausforderungen gerüstet.

Die 2019 gegründete Raiffeisen Montfort Stiftung ermöglicht es, auf ganz neue Art und Weise großartige Dinge in der Region zu vollbringen und die Idee Raiffeisens nachhaltig weiterleben zu lassen.

Der dynamische und komplexe Veränderungsprozess, steigende regulative Aufwände, sinkende Margen und das veränderte Nutzungsverhalten der Kunden stellte die optimale Bankengröße abermals in Frage und war in Folge ausschlaggebend für eine Fusion der Raiffeisenbanken amKumma, Feldkirch und Rankweil im Jahr 2020 zur Raiffeisenbank Montfort.

 

Was hinter dem Giebelkreuz steckt

Raiffeisen steht für Sicherheit und Stabilität. Das wird auch durch unser Markenzeichen symbolisiert. Das gemeinsame, alle Aktivitäten verbindende Zeichen der Raiffeisengruppe ist das Giebelkreuz. Das Giebelkreuz war ursprünglich das germanische Symbol für ein behütetes Haus und wurde früher am Dachgiebel zum Schutz der Bewohner vor Gefahren angebracht.


Die Raiffeisenorganisation hat dieses Schutzzeichen zu ihrem Symbol gewählt, weil sich ihre Mitglieder durch den Zusammenschluss in der Genossenschaft vor wirtschaftlichen Gefahren selbst schützen. Heute ist das Giebelkreuz eine der bekanntesten Marken Österreichs und die führende Marke unter den österreichischen Finanzdienstleistern.